Wie können wir besser lernen? „Unsere Schulen sollten freundliche Orte des Lernens sein“, meint Gert Scobel über die Bildung der Zukunft. Das sagen auch Hirnforscher. Ein freundlicher Umgang miteinander und die Wertschätzung von Neugierde sind eine Voraussetzung für eine gute Lernumgebung. Auch unser Nichtwissen und unsere Fehlerkultur können uns Wege zu neuen Erkenntnissen eröffnen. Das heißt also, wir sollten erfahren, wie wir aus unseren Fehlern lernen – statt uns ihrer zu schämen. Stichwort „Scham“. Kinder die Angst haben, zu sich zu stehen, die gemobbt werden, haben es auch in der Schule schwer. Doch die Forschungsergebnisse von Neurowissenschaftlern bringen uns wenig, wenn Kinder ohne Frühstück und ohne Aussicht auf ein gutes Mittagessen in die Schule gehen. Kinderarmut gefährdet also unmittelbar unsere Wissensgesellschaft. Und damit unser aller Zukunft.
Wie erziehen wir Kinder zu kompetenten Persönlichkeiten, die sich in der Komplexität unserer Wirklichkeit zurechtfinden? Mit Yoga auf dem Pult? Für die Hirnforschung ist klar – eine angstfreie Umgebung macht den Kopf frei für Kreativität. Mehr Achtsamkeit in die Schulen könnte ein Weg sein, meint Gert Scobel! Mit anderen Worten: Leistungsdruck rausnehmen. Mit Meditation und autogenem Training. Der Nebeneffekt – wir lernen effizienter und sind zufriedener. Gleichzeitig können wir so besser auf Bewusstseinszustände zugreifen. Der Philosoph Thomas Metzinger findet, wir brauchen auch eine neue Bewusstseinsethik: „Was ist ein guter Bewusstseinszustand?“ Im zweiten Video zum Thema „Bildung“ erläutert Gert Scobel die Bedeutung einer Bewusstseinskultur in der Lehre. Und spricht sich für eine Abkehr von linear-schematischer Wissensvermittlung aus. Aber auch eine neue Aufklärung im Sinne von Kants „Sensus Communis“ sollte nicht im Unterricht fehlen. Denn die Förderung von Gemeinwohl könnte letztlich entscheidend sein für das Überleben unserer Art.
Gerald Hüther: Ein ganzheitliches Kurz-Plädoyer für ein flexibles, empathisches, eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Schul-Leben.
Dr. phil. Karlheinz Valtl: Achtsamkeit als Komponente sozial-emotionalen Lernens in der Schule (SEL) und sozial-emotionaler Kompetenzen von LehrerInnen (SEC)
Projekt Sonnenblume: Eine Doku über Achtsamkeitsvermittlung an Grundschulen.
Mangelnde Achtsamkeit wirkt sich auf das Familienleben aus - Eine bedenkliche Entwicklung mit gesellschaftlichen Konsequenzen ist die abnehmende Empathiefähigkeit.
Jugendliche zwischen gesunder Skepsis und gefährlicher Neigung zu Verschwörungen
Wie ticken Jugendliche? Die Jugend fühlt sich zu wenig gehört und nicht ernst genommen
Zenner et al., 2014: Eine systematische Überprüfung und Metaanalyse.
Biegel et al., 2009: Eine klinische Studie zur Behandlung jugendlicher psychiatrischer ambulanter Patienten.
Napoli et al., 2005: Eine Studie, durchgeführt mit Grundschüler.
Hölzel et al., 2007: Wirkmechanismen aus konzeptioneller und neuronaler Sicht.
Allein zwischen 2007 und 2017 stiegen Depressionen bei 13-18 jährigen um 120%.
30% der Lehrer*innen sind von Burnout betroffen und ihre Fehltage haben sich seit 2000 verdoppelt.
Jeder dritte Schüler leidet unter depressiven Stimmungen.
Der Barmer Arztreport deckt einen enormen Anstieg psychischer Probleme bei Studierenden und jungen Erwachsenen auf.
Flook et al., 2010: Effekte von Achtsamkeitspraktiken auf exekutive Funktionen bei Grundschulkindern.